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Weniger Lust

Orgasm Gap - wie auch Frauen oft zum Höhepunkt kommen können!

  • Aktualisiert: 02.05.2024
  • 17:10 Uhr
  • Elisa Ascher
Warum Frauen seltener zum Höhepunkt kommen und was wir dagegen tun können.
Warum Frauen seltener zum Höhepunkt kommen und was wir dagegen tun können.© Westend61 / Miguel Frias

Begrenztes Wissen und falsche Vorstellungen - viele Frauen kommen nur selten zum Höhepunkt. So ungerecht geht es laut Sexreport im Schlafzimmer wirklich zu - und das können wir tun, damit sich die Orgasmus-Lücke schließt!

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Orgasm Gap, also die Orgasmus-Lücke, ist die Ungleichheit in der sexuellen Befriedigung im Hinblick auf den Unterschied zwischen Mann und Frau.

  • Laut dem Amorelie-Sexreport 2024 kommen nur 58 Prozent der befragten Frauen regelmäßig zum Orgasmus - dem gegenüber stehen 86 Prozent der Männer.

  • Die Ursachen liegen in der männlich geprägten Vorstellung von Sex, fehlendem Wissen über den weiblichen Körper sowie der starken Einflussnahme von Pornos.

Das hat die Orgasm Gap zu bedeuten

Auf der ganzen Welt kämpfen Frauen für Gleichberechtigung. Selbst in Deutschland und anderen westlichen Teilen der Welt gibt es immer noch eine Vielzahl von Ungerechtigkeiten zwischen Frau und Mann: unfaire Bezahlung, ungleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt, weibliche Altersarmut durch den Gender Pay Gap und finanzielle Nachteile durch Care Arbeit. Die Gender Gaps machen selbst vor dem Schlafzimmer keinen Halt.

Im Clip: Mit dieser Übung halten Männer im Bett länger durch

Der sogenannte Orgasm Gap bezieht sich darauf, dass vor allem beim heterosexuellem Sex Frauen deutlich weniger zum Orgasmus kommen als Männer. Das hat folgende Gründe:

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1. Stereotypische Vorstellungen von Sex

Die stereotypischen Vorstellungen beim Sex wirken sich auf die Erwartung aus, wie der jeweils andere zu agieren und Lust zu empfinden hat. Die traditionelle Vorstellung von Sex als reiner Penetration spiegelt eine männlich dominierte Perspektive wider. Andere lustbringende Aspekte wie das Vorspiel, die Intimität an sich oder auch die Vielfalt, die Sex eigentlich zu bieten hat, werden oft vernachlässigt. 

2. Starker Einfluss von Pornos

Zwar können Pornos Lust fördern und dabei helfen, Neues auszuprobieren, dennoch führen sie zu einer stark verzerrten Wahrnehmung von Sexualität. Unrealistische Bilder sind Auslöser für hohen Druck, Unsicherheiten und falsche Erwartungen. So ist es in vielen Pornos beispielsweise üblich, dass die Lust des Mannes im Vordergrund steht oder Frauen alleine durch Penetration zum Orgasmus kommen. Das kann durchaus passieren, ist aber eher die Seltenheit. Zudem nehmen Frauen in Pornos häufig eine unterwürfige Rolle ein.

Vertrautheit ist wichtig, um in einer Beziehung alles ansprechen zu können. Diese 13 Fragen bringen deine Beziehung auf eine tiefgründigere Ebene. Ihr seid im Alltag gefangen? So durchbrichst du in der Liebe festgefahrene Gewohnheiten. Er kommuniziert nicht richtig? Darum fällt es vielen Männern schwer, Gefühle zu zeigen.

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3. Fehlendes Wissen über den weiblichen Körper

Mythen über den weiblichen Körper halten sich immer noch hartnäckig, sei es im Hinblick auf Menstruation, Höhepunkt oder sensible Körperstellen. Das liegt daran, dass Themen, die mit Körper, Sex und Intimität zu tun haben, lange Zeit tabuisiert wurden und viele Menschen kein oder nur ein sehr begrenztes Wissen darüber besitzen. Diese Tabuisierung führt zu Unsicherheiten, aber auch dazu, dass wir die Dinge einfach als gegeben hinnehmen. 

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Love is the easiest way to have a sweet day. Shot of an affectionate young couple spending a romantic morning in bed at home.
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  • 02.05.2024
  • 17:50 Uhr
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So ungerecht geht es im Schlafzimmer zu

Der Online-Sexshop Amorelie nimmt sich schon seit 2013 dieser Problematik an und setzt mit Aufklärungsarbeit gegen Stereotypen und Tabuisierungen ein Zeichen. Bei den Untersuchungen für den Amorelie Sexreport 2024 kam heraus, wie groß der Orgasm Gap immer noch ist. 

So kommen laut der Studie von 100 Befragten 86 Männer regelmäßig zum Orgasmus, bei den Frauen sind es hingegen nur 58. Ein Grund: 37 Prozent der Frauen gaben an, zusätzlich klitorale Stimulation zu benötigen. Nur etwa 8 Prozent kommen jedes Mal beim penetrativen Geschlechtsverkehr zum Orgasmus.

Ein weiteres Ergebnis der Studie erstaunt: Lediglich 15 Prozent der Befragten wurden im Sexualkundeunterricht über die Funktion der Klitoris informiert - weder Männer noch Frauen sind demnach ausreichend aufgeklärt. Weder Schule noch Eltern sind dieser Aufgabe nachgekommen.

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So kann die Lustlücke geschlossen werden

Frauen und Männer sind gleichermaßen für ihren Höhepunkt verantwortlich. Das heißt, wir alle haben die Aufgabe, Wissenslücken zu schließen, um so auch sexuelle Ungerechtigkeit zu beenden. Beide Geschlechter sollten gleichermaßen den Wunsch ausleben können, den eigenen sowie den anderen Körper besser kennenzulernen und sich über Lust und sexuelle Befriedigung ausgiebig zu informieren. Nur so können Wünsche und Bedürfnisse fair erfüllt werden. 

1. Rollenklischees beim Sex durchbrechen

Betrachte dich selbst und deine Partnerin oder deinen Partner als Individuum mit ganz individuellen Bedürfnissen und Sehnsüchten. Jeder Mensch ist verschieden und mag verschiedene Dinge. Jeder Körper funktioniert unterschiedlich und braucht unterschiedliche Dinge. Mit Pauschalisierungen wie "Frauen stehen darauf ..." und "Männer mögen das ..." ist am Ende niemandem geholfen. Nachfragen und umsetzen lautet die Devise! 

2. Kommunikation ist der Schlüssel

Vielleicht fällt es dir schwer, deine sexuellen Bedürfnisse zu äußern, aber ohne eine offene Kommunikation wird sich nie etwas ändern. Sprich mit deinen Sexualpartner:innen über deine Bedürfnisse und Wünsche, genauso wie über Dinge, die du nicht möchtest. Mach dich frei von der Angst, was andere denken könnten. Niemand sollte die eigenen Bedürfnisse über die des anderen stellen. Das gilt für euch beide. Nur wer ehrlich kommuniziert, kann am Ende zum Ziel kommen.  

Übrigens: Der amerikanische Paarberater Gary Chapman hat "Fünf Sprachen der Liebe" erkannt. Seid ihr im Gleichklang? Außerdem: Welche Gemeinsamkeiten in einer Beziehung wirklich wichtig sind!

3. Pornos sind keine Nachhilfe

Klar, wer so gar keine Ahnung von der Materie hat, kann mithilfe von Pornos einen kleinen Eindruck gewinnen. Dennoch geht es beim Pornos schauen mehr um die imaginäre Erfüllung von Fantasien und Inspirationen für das persönliche Sexleben, als um tatsächliche Nachhilfe bei Lust-Fragen. Außerdem kann übermäßiger Pornokonsum überstimulierend sein, was sich ebenfalls negativ auf den Sex auswirken kann. 

4. Sei offen für Neues

Wem es schwerfällt, zum Orgasmus zu kommen, kann einfach mal eine neue Herangehensweise probieren. Letztendlich hilft nicht nur Reden, sondern auch Handeln. Probiert es doch mal mit anderen Orten, Stellungen oder Hilfsmitteln. Auch Sextoys sollten kein Tabu-Thema mehr sein. Viele nutzen sie, aber nur wenige sprechen darüber. Onlineshops sind diskret und bieten eine große Auswahl, mit der man sich langsam an Neues herantasten kann.

5. Dran bleiben!

Ein wichtiger Punkt, um den Orgasm Gap zu schließen und zum Höhepunkt zu kommen: Druck rausnehmen und den Spaß nicht verlieren. Viele Tipps helfen zwar, allerdings kann es dauern, bis die neue Freiheit auch im Kopf angekommen ist. Ein Orgasmus hat auch sehr viel mit der mentalen Einstellung zu tun. 

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